Bio-Lebensmittel, was ist das?

Bio-Lebensmittel, was ist das?

Die Europäische Kommission ist während der COVID-19-Pandemie nicht untätig gewesen. Sie hat eine neue Strategie für biologische Vielfalt und "vom Bauernhof bis auf den Tisch" für ein faires, gesundes und umweltfreundliches Lebensmittelsystem angenommen. Die "farm-to-table"-Strategie wird den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensmittelsystem ermöglichen. Unter anderem durch die Freigabe von 25% Ackerland für den ökologischen Landbau. Wahrscheinlich haben Sie das Wort Bio schon einmal gehört. Aber was sind ökologische Lebensmittel?

Bei der Herstellung von Bio-Lebensmitteln werden Umwelt- und Tierschutzaspekte berücksichtigt. Erzeugnisse dürfen nur dann als "ökologisch" gekennzeichnet werden, wenn sie bestimmte Anforderungen erfüllen. In den Niederlanden gelten für die ökologische Erzeugung die gleichen Anforderungen wie in der Europäischen Union. Darüber hinaus wird zwischen ökologischer Erzeugung und ökologischer Verarbeitung unterschieden. Für beide gelten unterschiedliche Anforderungen.

Anforderungen an den ökologischen Landbau:

  • Die Tiere werden mit ökologischem Futter gefüttert.
  • Die Arbeit wird auf tierfreundliche Weise ausgeführt:
    • Die Tiere haben mehr Platz als in der normalen Tierhaltung. Der Landwirt braucht also mehr Quadratmeter pro Tier.
      • Für Hühner gilt eine Höchstzahl von 6 Hühnern pro m2.
      • Für Kühe sind mindestens 6 m2 im Stall für eine Milchkuh und 7 m2 im Stall für ein Fleischrind erforderlich.
      • Bei Schweinen haben trächtige Sauen durchschnittlich 2,5 m2 pro Tier, die Abferkelbucht ist mindestens 7,5 m2 pro Sau groß, Aufzuchtferkel 0,6 m2 pro Ferkel und Mastschweine je nach Gewicht zwischen 0,8 m2 und 1,5 m2 pro Tier.
    • Die Tiere erhalten weniger häufig Antibiotika.
    • Die natürliche Resistenz wird durch darauf ausgerichtete Lebensbedingungen gefördert.
  • Es werden keine genetischen Veränderungen vorgenommen.
  • Die Pflanzen werden auf dem Boden angebaut, nicht im Wasser oder auf künstlichen Substraten.
  • Es werden Pflanzen verwendet, die weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten sind.
  • Es findet eine Fruchtfolge statt, bei der sich verschiedene Anbaupflanzen auf einer Fläche abwechseln.
  • Die Kulturen werden mit Pestiziden natürlichen Ursprungs und mechanischer Kontrolle geschützt. Zum Beispiel kriechendes Unkraut und Unkrautjäten.
  • Der natürliche Kreislauf wird durch das Ausbringen von Dung aufrechterhalten.
    • Die Gülle wird auf eigenem Land oder auf dem Land anderer Landwirte ausgebracht.

Anforderungen an die ökologische Verarbeitung:

  • Bis zu 5% der Zutaten in Bioprodukten sind möglicherweise nicht biologisch.
  • Biowein ist 100% biologisch.
  • Es werden keine chemischen Farbstoffe, Aromen und Duftstoffe verwendet.
  • Es dürfen nur unverzichtbare technologische E-Nummern natürlichen Ursprungs verwendet werden. Zum Beispiel E406 Agar-Agar. Hierbei handelt es sich um eine aus Algen gewonnene Substanz, die als pflanzliche Alternative zu Gelatine verwendet wird.
  • Bei der Produktion werden so wenig Prozesshilfsmittel wie möglich eingesetzt.
  • Die Haltbarkeitsdauer sollte nicht durch Bestrahlung verlängert werden.

Markenzeichen:

Alle Bioprodukte müssen diese Anforderungen erfüllen, aber ohne Verpackung kann man diese Produkte nicht als biologisch erkennen. Deshalb gibt es Bio-Siegel, die anzeigen, dass ein Produkt biologisch ist. Die drei bekanntesten Bio-Siegel sind EKO, European Organic und Demeter. Das europäische Bio-Siegel wird für alle in der Europäischen Union hergestellten Bio-Produkte verwendet. Das EKO- und das Demeter-Siegel erfüllen dieselben Anforderungen wie das Europäische Bio-Siegel, haben aber darüber hinaus noch zusätzliche Anforderungen. Außerdem ist das Demeter-Siegel nur für Produkte aus biologisch-dynamischer Landwirtschaft vorgesehen.

Bevor das Siegel verwendet werden kann, wird es geprüft durch Skal. Skal ist eine unabhängige Organisation in den Niederlanden, die kontrolliert, ob die Produkte den ökologischen Anforderungen entsprechen. Wenn Sie also das nächste Mal in die Gemüseabteilung des Supermarkts gehen, sollten Sie das Bio-Gemüse auf ein Gütesiegel überprüfen. Fragen Sie sich, ob Ihr Lieblingsrestaurant Bio-Essen serviert? Wenn ja, werden Sie auf das EKO-Gütesiegel stoßen.

Sind Bio-Lebensmittel gesünder?

Nun fragen Sie sich vielleicht, ob Bioprodukte nicht nur gesünder für die Umwelt sind, sondern auch gesünder für Sie? Das Etikett auf Bioprodukten zeigt, dass sie weniger schädliche oder chemische Stoffe enthalten, weil alles auf möglichst natürliche Weise verarbeitet wird. Betrachtet man den reinen Nährwert von Bio- und Nicht-Bio-Lebensmitteln, so gibt es kaum einen Unterschied. Eine Bio-Gurke und eine Nicht-Bio-Gurke enthalten im Allgemeinen die gleiche Menge an Nährstoffen. Allerdings gibt es manchmal kleine Unterschiede. So kann eine Bio-Tomate mehr Kalium enthalten und Bio-Milchprodukte mehr gute Fettsäuren, Beta-Carotin und Vitamin E. Bio-Produkte sind also genauso gesund wie Nicht-Bio-Produkte.

11 Gründe, sich für Bio-Lebensmittel zu entscheiden

Bioprodukte sind also genauso gesund wie normale Produkte, und der Preis ist in der Regel kein Grund, sich biologisch zu ernähren. Bio-Lebensmittel sind im Durchschnitt ein Drittel teurer als Nicht-Bio-Produkte. Warum sollte man sich also für Bioprodukte entscheiden?

  1. Einige Bio-Produkte enthalten mehr Nährstoffe. Diese Produkte haben mehr Vitamin C, mehr Antioxidantien und mehr Mineralien.
  2. Bioprodukte sind frei von Neurotoxinen. Neurotoxine werden jedoch häufig zur Bekämpfung von Krankheiten und Viechern in Lebensmitteln und zum Schutz während des Transports eingesetzt.
  3. Gesunde Ernährung ist wichtig für die Entwicklung des Körpers von Kindern. Heranwachsende Kinder sind anfälliger für die in nicht ökologischen Produkten verwendeten Chemikalien.
  4. Gentechnisch veränderte Produkte enthalten im Endprodukt immer noch Stoffe, die für den menschlichen Körper schädlich sind.
  5. Die Umwelt wird durch den Anbau nicht ökologischer Erzeugnisse beeinträchtigt.
  6. Bioprodukte sind keinen Gasen oder anderen Prozessen ausgesetzt, die den Reifungsprozess beeinflussen.
  7. Forschungsinstitute haben eine sehr vorsichtige Erklärung abgegeben, dass Bio-Lebensmittel kann möglicherweise das Krebsrisiko verringern.
  8. Der ökologische Landbau wird häufig von kleinen Bio-Betrieben betrieben, so dass die Landwirte unabhängig bleiben können.
  9. Ein Großteil des nicht biologisch erzeugten Fleisches enthält Antibiotika, Hormone und andere Medikamente, die wir durch den Verzehr des Fleisches ebenfalls zu uns nehmen. Bio-Fleisch enthält dies nicht und trägt dem Tierschutz Rechnung.
  10. Die ökologische Kleinerzeugung wird die große Vielfalt der Produkte erhalten.
  11. Bewusste Entscheidung für Bio-Lebensmittel aus Respekt vor den Tieren und ihren Lebensräumen.

Es gibt also viele Gründe, sich für Bio-Lebensmittel zu entscheiden und dabei auch noch etwas für die Umwelt zu tun.

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